Und immer wieder zieht es einen nach Geldern zurück

Das Rückkehrerseminar der 12. Generation

Das dachten wir, die sieben Freiwilligen der Generation 2015/16, uns wohl, als es uns vom 05.- 09.Oktober wieder in die Kleinstadt am Niederrhein verschlug. Grund für die Rückkehr zu unseren „Wurzeln“ war das unseren Dienst komplettierende  Rückkehrerseminar.

Die Frage, wozu man ein solches überhaupt braucht, stellt sich bestimmt dem einen oder anderen, denn nach der Ausreise aus Tansania ist der Freiwilligenlerndienst ja schon beendet, oder doch noch nicht?

img_7072Nachdem man 13 Monate in einem anderen Land, in einer anderen Kultur, in einer anderen Mentalität gelebt und eine andere Sprache, Kiswahili, an Tagen mehr verwendet hat, als die deutsche Muttersprache, kommt es oft vor, dass man in Deutschland einen größeren Kulturschock erlebt, als man ihn in Tansania erlebte.

Woran das liegt, wie wir unsere Ansichten, egal ob in ganz privaten Themenbezügen oder weltpolitisch, durch das Jahr entwickelt und personalisiert haben und wie wir mit der bereichernden Erfahrung mit Amani in Tansania umgehen können, waren nur einige Programmpunkte auf unserem Seminar. Dieses wurde übrigens von Caro und Benne aus der Freiwilligengeneration 2013/14 geteamt, die aus unserer Sicht alles richtig gemacht haben.

So hatten wir zunächst zweieinhalb Tage voller Einheiten, die sich darum drehten, was wir erlebt haben, welchen Blick wir auf entwicklungspolitische Zusammenarbeit bekommen haben und wie wir den interkulturellen Austausch empfanden und empfinden. Auch auf Wunschthemen von uns Rückkehrern wurde Rücksicht genommen, so thematisierten wir die politische Lage in Tansania und Deutschland, wobei vor allem das Thema der Flüchtlinge vertieft wurde.

So erlebten wir viele angeregte Diskussionen, wertvolle Redebeiträge, Texte zum Nachdenken und eine gute Zeit in einer Gruppe, in der alle, wohl auf Grund der gemeinsamen Erfahrung „Amani“, miteinander harmonierten.

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Den traditionellen Grillabend mit dem Vorstand haben wir natürlich auch nicht ausgelassen und hatten so bei Würstchen, Steak, Salat und ein bisschen Oktoberkältewetter Zeit für den Austausch mit den Vorstandmitgliedern.

Auch Anselm, Martina und Petra, unsere Teamer des „Psychoseminars“ und des Zwischensseminars, sprachen mit uns noch einmal intensiver über unsere persönliche Entwicklung im Rückblick auf das letzte Jahr in Iringa.

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An das Rückkehrerseminar schloss sich das Ehemaligentreffen an, bei welchem weitere ehemalige Freiwillige ins nordrhein-westfälische Geldern pilgerten, um dort über ihre Rolle als Freiwillige bei Amani Kinderdorf e.V. und die verschiedenen Möglichkeiten des Engagements zu sprechen.

Alles in allem kann man sagen, dass dieses Seminar seinen Zweck, nämlich unseren weltwärts- Dienst abzurunden, mehr als erfüllt hat und wir nun alle gut in unsere neuen Lebensabschnitte starten können, wobei wir Amani und Tansania wohl immer im Herzen mittragen werden.

Franziska Aurich