Sehr gut vorbereitet

So, mittlerweile sind wir gut in Tansania angekommen, und wir erinnern uns gut an die beiden Seminare, in denen wir auf unser weltwärts-Jahr vorbereitet worden sind.

Unser erstes Vorbereitungsseminar wurde von den ehemaligen Amani-Freiwilligen Tabea Engelke und Christina Roser geleitet. Im Mittelpunkt standen neben dem gegenseitigen Kennenlernen und unseren zukünftigen Aufgaben vor Ort auch Themen wie die Geschichte der Kolonialzeit in Tansania, Rassismus sowie das Bildungs- und Gesundheitswesen des Landes. Jeden Tag erhielten wir zudem eine Kiswahili-Express-Lektion, in der wir wichtige Grundlagen für Situationen wie das Vorstellen, Einkaufen auf dem Markt oder den Besuch in einer Schreinerei lernten. Ein besonderes Highlight war der Besuch einiger ehemaliger Freiwilliger, die uns von ihren Erlebnissen erzählten und uns mit ihren Anekdoten das Leben vor Ort in Tansania und greifbarer gemacht haben. Zum krönenden Abschluss wurden unsere Eltern vom Vorstand von Amani Kinderdorf e.V. eingeladen, um Fragen zu stellen und ihre Sorgen zu äußern und um sich gegenseitig kennenzulernen.

Das zweite Seminar wird auch „Psychoseminar“ genannt. Manche finden, das höre sich abschreckend an, was aber keinesfalls so gemeint ist. Es begann am Samstag, dem 20.07.2024, mit einem gemütlichen Kaffeetrinken, an dem wir – die sieben Freiwilligen der Generation 2024/25, Ulli und die beiden Teamerinnen Petra und Beyhan – teilnahmen. Am nächsten Tag startete das Seminar dann richtig: Wir stellten uns gegenseitig vor, sprachen über den Hintergrund unserer Namen und lernten, wie man konstruktives Feedback gibt, ohne dabei in Fettnäpfchen zu treten.

Von Montag bis Mittwoch wurde es tiefgründig. Jeder präsentierte seine persönliche Timeline, was zu überraschenden Einblicken führte. Mit dem Modell des sozialen Atoms haben wir uns noch besser kennengelernt und festgestellt, dass es mehr Verbindungen zwischen uns gibt, als wir dachten. Diese Einheit regte zum Nachdenken an und bot ein angenehmes Umfeld, in dem man sich gut aufgehoben fühlte. Am Donnerstag durften wir zur Feier des Tages etwas länger schlafen – ein Luxus, den wir alle genossen, da das Frühstück erst um 10:00 Uhr begann, anstatt wie gewohnt um 08:00 Uhr. Den restlichen Tag verbrachten wir in Venlo, wo wir shoppen gingen, die Stadt erkundeten und die ruhige Atmosphäre an der Maas genossen. In einem niederländischen Supermarkt haben wir uns ausgetobt und kehrten mit einer kuriosen Auswahl an Leckereien zurück.

Da der intensive Teil des Seminars zu Beginn der Woche stattfand, waren die letzten Tage thematisch etwas entspannter. Am Freitag und Samstag nahmen sich Petra und Beyhan Zeit für letzte Gespräche über Themen, die uns beschäftigten. Wir sprachen über die Stärken, die jeder einzelne von uns hat, und lernten auch einiges über Selbstverteidigung. Am Samstag endete der Seminartag mit dem „Gummibärchen-Orakel“, das uns mit seiner „Weisheit“ – oder besser gesagt, mit Lachanfällen – bereicherte.

Neben den Seminareinheiten verbrachten wir unsere Zeit mit Filmeabenden, gemeinsamen Kochsessions, Spaziergängen und auch ein Besuch in einem Biergarten durfte nicht fehlen, bei dem auch ein Teil des Vorstands anwesend war. Wir nutzten die Zeit auch für körperliche Aktivitäten wie die Volleyball- und Badminton-Sessions, bei denen wir unseren Ehrgeiz entdeckten. Auch wenn nicht jeder Ballwechsel von Erfolg gekrönt war, hatten wir viel Spaß und konnten uns richtig austoben. Es war eine großartige Gelegenheit, um nach den intensiven Seminartagen gemeinsam aktiv zu sein und uns abseits der theoretischen Einheiten besser kennenzulernen. Und so fühlen wir uns jetzt bestens vorbereitet und freuen uns auf unsere Zeit in Tansania.

Teambulding bei selbstgekochtem Abendessen