29. Juli 2017 | Kitwiru
Partytime in Kitwiru – Tanzen, bis uns die Augen zufallen!
Vorbereitung
Bevor wir nun bald das Dorf verlassen müssen, wollten wir noch einmal mit allen Kindern zusammen etwas veranstalten. Dabei fiel unsere Wahl darauf, eine Kinderdisco durchzuführen. Wichtig hierbei war uns, dass Ganze im Juli zu planen – ohne unsere Nachfolger –, denn wir wollten die Kinder noch einmal für uns. Wir planten alles genau. Die Feier sollte an einem Freitag stattfinden, damit wir lange Zeit am Abend hätten, da ja am nächsten Tag das Wochenende anstünde. Weiterhin sollte es Süßigkeiten und Soda zu atemberaubend lauter Musik und ganz viel Spaß geben. Mit Mama Lucy wurde alles abgesprochen, Yona besorgte für uns Soda und wir waren voller Vorfreude. Dann legte Mama Lucy kurzfristig die Party aber auf einen Donnerstag, nämlich den 20.07.2017, da sie Freitag in das Wochenende fahren wollte. Sie entschied, dass die Party in der Halle und nicht bei uns im Haus stattfinden sollte, und wir hatten echte Bedenken, ob wir dann lange Musik spielen konnten.
Am Donnerstag nach unserem langen Schultag fingen wir also an, alles vorzubereiten, eine Liste zum Abhaken, Süßigkeiten aufteilen, Musik kontrollieren etc.. Wir waren schon völlig geschafft, als es nach dem Abendessen dann los gehen sollte. Gemeinsam mit den Kindern schleppten wir zwei Tische aus einem der Häuser heran und präparierten alles.
Partytime
Als nun endlich alles vorbereitet war, ging es richtig los. Benjamin spielte den DJ und drehte die Musik so weit auf, wie es ging, Bongo Flavour war zu vernehmen, und auch ein paar Kinder fingen schon an zu tanzen. Bei Michèle standen alle Kinder an, um sich eine Soda und ’ne Süßigkeit abzuholen, die natürlich sofort verspeist wurde. Das war zwischendurch ein Riesenchaos und schwierig, bei 70 Kindern zu händeln. Egidi half hinterher fleißig, alle Pfandflaschen einzusammeln und zu verstauen. Auf die großen Jungs konnten wir uns verlassen, und so lief alles ohne große Komplikationen ab.
Nach einiger Zeit bekamen wir das Gefühl, dass die Sodas zu wirken begannen: der Zucker putschte die Kinder auf, und fast alle Kinder fanden sich trotz des kalten Windes, der um die Ecke fegte, auf der Tanzfläche wieder. Große und kleine Kinder tanzten miteinander und hatten viel Spaß zusammen. Viele der Kinder wollten beim Tanzen nicht fotografiert werden, so dass wir leider einem Fotoverbot nachkommen mussten. Die Kinder fühlten sich nicht wohl dabei, beim Tanzen gefilmt oder fotografiert zu werden.
Die älteren Jungs übernahmen nach einiger Zeit Benjamins Laptop und damit auch die Musikauswahl, ließen sich ab und zu noch von Benjamin etwas zeigen und waren mit ihrer Aufgabe auch hoch zufrieden.
Einige Dadas und vor allem Yona leisteten uns an dem Abend Gesellschaft, auch wenn Tanzen nicht unbedingt zu ihren normalen Beschäftigungen gehört, freute es uns doch riesig, dass sie da waren und mitmachten.
Gegen 22:00 Uhr fielen den ersten Kindern die Augen zu, und wir schickten sie Richtung Bett, mit dem Versprechen, dass sie nichts Großes verpassen würden. Als Benjamin gegen 22:30 Uhr gerade eine Ansage machte, um das Aufräumen und Säubern mit den Kindern zu besprechen, tauchte auch Mama Lucy mit ihrer Glocke in der Tür auf und rief zum Schlafen gehen.
Ende im Gelände
Nachdem Mama Lucy uns alle ins Bett geschickt hatte, halfen uns die älteren, größeren Jungs, noch schnell die Tische zurück zu bringen, die Sodaflaschen zu Yona zu verfrachten, der so lieb war und sie am nächsten Tag zurückbrachte, und die anderen Sachen zu uns hoch zu bringen. Völlig erledigt und hocherschöpft fielen nicht nur die Kinder an diesem Abend glücklich in ihre Betten. Sehr gerne würden wir so etwas noch einmal wiederholen, aber unsere Tage sind gezählt, und der Abschiedsschmerz rückt immer näher.
Ihr werdet uns sehr fehlen!
Liebste glückliche und gleichzeitige traurige Grüße aus Kitwiru
Michèle und Benjamin