20. Mai 2007 | Kilolo

Grand Opening in Kilolo Ostern 2007

Mit einem großen Fest wurde das Kinderdorf für Aids-Waisen in Kilolo, Tansania, feierlich eingeweiht. Schon Tage vorher herrschte reges Treiben im Dorf, überall war man mit Vorbereitungen beschäftigt. Auch die Kinder mussten helfen: fegen, alle Schuhe putzen, die Steine aus dem Mais sortieren, Unkraut jäten, es gab Arbeit an allen Ecken und Enden, aber Stress?

Nein, überall fröhliche Stimmung und große Vorfreude auf das Fest.

Unter der Regie von 2 weiteren Köchinnen aus dem benachbarten Ort wurde das Essen vorbereitet, Hähnchen geschlachtet. Berge von Erbsen gedöppt. Krautsalat gehobelt, Brote gebacken, die Feuerstellen vorbereitet, auch das alles mit viel Gesang und guter Laune.

An den Abenden wurde für den Festakt geprobt. Die Kinder hatten sich mit ihren Hausmüttern Lieder und Tänze ausgedacht und einstudiert. Fröhliche Lieder, aber auch ganz bedrückende Lieder, in denen die Kinder ihre Eltern verzweifelt fragen: Wie konnte das passieren, warum habt ihr uns verlassen.

Dann war es endlich soweit. Am Vorabend des Festes wurde vom Bischof ein feierlicher Gottesdienst zelebriert, unterstützt vom Kirchenchor aus der Pfarrei Kilolo. Für uns ist es immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis, in Kilolo Gottesdienst feiern zu dürfen, der Gesang, die lebhafte Teilnahme der Gemeinde, eine frohe und frohmachende Botschaft.

Während des Gottesdienstes begann es heftig zu regnen, aber das provisorische Zelt mit verschiedenfarbigen Planen, am Altarraum ausgekleidet mit unseren vielfach bewährten bunten Wolldecken, hielt dicht. Eine bewegende Zeremonie.

Am nächsten Morgen begann die Einweihung. In einer Prozession, angeführt von allen Kindern, ging es mit fröhlichem Gesang durch das Dorf. An jedem Haus wurde Halt gemacht und der Bischof segnete es mit kurzem Gebet und viel Weihwasser – sehr zur Freude der Kinder.

Nach der Segnung der Häuser wurde symbolisch ein Absperrband vor der Gemeinschaftshalle durchschnitten und dann begann die offizielle Feier mit Reden, Tanz und Gesängen. Der Bischof und Josef Deutskens als Vorsitzender des Vereins Amani-Kinderdorf e.V. würdigten in besonderer Weise das Verdienst Ursula Lettgens als Gründerin des Kinderdorfs und ihr Engagement für die Entwicklung des Projekts. Zudem hoben der Bischof und die Vertreter der Region die Verbesserung der Infrastruktur in der Region durch die Instandsetzung des Wasserkraftwerks und die Inbetriebnahme der Schreinerei dankbar hervor. Josef Deutskens dankte seinerseits dem Bischof und allen Verantwortlichen vor Ort für die gute Zusammenarbeit und allen Mitarbeitern des Kinderdorfes für ihre Arbeit und besonders für die Ausrichtung dieses gelungenen Festes.

Mit einem großen Festessen und gemeinsamem Tanzen ging ein wunderschöner Tag zu Ende.

Ursula Lettgen wendet sich nun neuen Aufgaben zu. Sie widmet sich dem Bau des 2. Kinderdorfs in Mbigili. Die Leitung von Kilolo geht in einheimische Hände über. Mama Erica wird gemeinsam mit den Hausmüttern das Dorf verwalten entsprechend den Regeln und Absprachen, die im Verein getroffen werden.