22. Mai 2024 | Vereinsarbeit
Besuch des Vorstandes in Tansania
Dr. Barbara Hendricks zu Gast in den Amani Kinderdörfern
Die Schirmherrin besuchte erstmals die Kinderdörfer des Gelderner Vereins in Tansania.
In Begleitung der Vorstandsmitglieder Dr. Manfred Joseph und Marlies Deutskens startete Dr. Barbara Hendricks Ende Februar zu einem 10tägigen Aufenthalt in Richtung Dar es Salaam. Ziele der Reise waren die Kinderdörfer Kilolo und Kitwiru in der Provinz Iringa.
Dr. Barbara Hendricks, ehemalige Bundesumweltministerin und langjährige Bundestagsabgeordnete, ist seit 2009 Schirmherrin des Vereins Amani Kinderdorf. Aufgrund ihrer politischen Ämter fand sie in der Vergangenheit keine Zeit für einen Besuch in Tansania. Nun nutzte Frau Hendricks ihre neugewonnenen Zeitfenster, um den Alltag der Kinder dort mitzuerleben und die Bedarfe vor Ort persönlich in Augenschein zu nehmen.
„Es war schön, den Alltag der Kinder hautnah zu erleben. Ob bei der Bohnenernte, beim Fegen, Wäsche waschen, aber auch beim Fußball spielen und Tanzen, dieses Miteinander zu erleben, hat mich beeindruckt“, so Frau Hendricks. Zu den Stationen der Reise zählten auch Besuche in den umliegenden Schulen, beim Sozialamt der Stadt Iringa sowie in der Stadtverwaltung Kilolos. Der Empfang beim Bischof der Diözese Iringa, der dem Amani-Verein von Beginn an eng verbunden ist, sowie beim Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Dar es Salaam, Thomas Terstegen, gehörten zu den Highlights des offiziellen Besuchsprogramms.
Im Fokus des Tansania-Aufenthalts stand darüber hinaus die Durchführung des „Freiwilligen-Seminars“ in Kilolo. Seit vielen Jahren unterhält der Verein sieben Stellen für junge Deutsche im Rahmen des weltwärts-Programms der deutschen Bundesregierung. Julie Mansfeld, eine ehemalige Freiwillige, und Marlies Deutskens moderierten diese Veranstaltung, deren Ziel es war, die partnerschaftliche Zusammenarbeit zu stärken und den Freiwilligendienst als Lerndienst zu verankern.
„Ich bin beeindruckt, dass dieses Projekt seit mehr als 20 Jahren gut funktioniert. Die Kinder werden gut versorgt und erhalten eine gute Bildung. Vor dem Hintergrund sich verändernder Anforderungen z. B. im Berufsleben wird vom Verein immer überprüft, ob das Leben in den Kinderdörfern diesen Anforderungen entspricht,“ hebt Frau Hendricks anerkennend hervor. Für Manfred Joseph steht im Vordergrund, dass die Kinder „fit for life“ gemacht werden sollen. „Sie sollen nicht auf einer Insel aufwachsen, sondern auf das Leben in der tansanischen Gesellschaft vorbereitet werden“, erläutert er. Auch Marlies Deutskens ist es wichtig, dass das Kinderdorf nicht isoliert dasteht. „Wir stehen in engem Kontakt mit den Schulen in der Umgebung der Kinderdörfer, und soweit es unsere finanziellen Mittel zulassen, unterstützen wir diese. Etliche Klassenräume, ein Labor, eine Mehrzweckhalle, eine Toilettenanlage und ein Lehrerzimmer konnten gebaut werden.“ Sie betont die gute Zusammenarbeit mit dem Sozialamt und die wichtige Rolle, die die tansanischen Dorfleiterinnen, die Hausmütter und weitere Angestellte spielen. 38 tansanische Angestellte kümmern sich um die Belange der Bewohner und ihren Alltag. Auch das stellt eine große Verantwortung dar.
Mit vielen Wünschen im Gepäck sind die drei zurückgekehrt. „Es bleibt viel zu tun und wir hoffen auf breite Unterstützung durch Spenden und Patenschaften. „Diese Kinder haben eine Chance verdient,“ war das Fazit der drei Reisenden. Von den aktuell betreuten 160 Kindern der Dörfer befinden sich zwölf Jugendliche in einem Studium, neun absolvieren eine Berufsausbildung. „Und alle brauchen uns!“