20. Dezember 2012 | Freiwilligendienst
Auswahlseminar 2013
Wieder einmal war es soweit, siebzehn Jugendliche waren nach Geldern eingeladen worden, um sich vorzustellen und präsentieren.
Seit jetzt neun Jahren suchen wir Jahr um Jahr Freiwillige für unsere Projekte: diesmal zwei Bewerber für die RUCO als Computerlehrer in Iringa, zwei Freiwillige für die Schreinerstellen in Kilolo sowie einen Freiwilligen für die Lehrerstelle an der Kilolo Secondary bzw. im Kinderdorf in Kilolo. Erstmals suchen wir auch zwei Freiwillige für das im Aufbau befindliche Kinderdorf in Kitwiru und die benachbarte Ipogolo Secondary School. Dafür entfallen zukünftig die Stellen der Pandahill Secondary in Songwe.
Aus der vergangenen Generation 2011/12 waren Johannes (RUCO in Iringa), Stefanie (Kinderdorf/Schule Kilolo) und Andreas (Schreinerei des Kinderdorfs) sowie Michael und Tobias (Pandahill –Schule in Songwe) anwesend. Darüberhinaus zeigte sich wieder einmal der Amani-Spirit in der Anwesenheit vieler weitere Ehemaliger mehrere Generationen wie zum Beispiel Yannick und Tristan (2010/11 – Songwe) oder auch Bastian (2010/11 – Iringa). Die Gesamtkoordination des Auswahlseminars hatte Jonas, der als Freiwilliger der ersten Generation an der RUCO Pionierarbeit geleistet hatte und der seit einigen Jahren insgesamt für die Seminare zuständig ist. Seitens der Vorstands von Amani Kinderdorf e.V. waren Matthias Schmidt (Vereinsvorsitzender und zuständig für das Kinderdorf in Kilolo), Ulrich Siepe (stellvertrender Vereinsvorsitzender und Freiwilligendienst-Koordinator) für Iringa und Kitwiru, sowie Petra Schmidt (zuständig für die Schreinerei).
Bei Spiel und Spaß, Konzentration und Druck konnten wir uns die Bewerber anschauen und mit deren Bewerbungen vergleichen bzw. mit den Erkenntnissen, die wir in den Einzelgesprächen gewinnen konnten.
Während dem gemeinsamen Kochen und dem anschließenden Verzehr war natürlich auch viel Zeit für Fragen zwischendurch. In der gemütlichen Abendrunde kamen den Ehemaligen bei Bildern der Einsatzstellen wie auch Musik und Videos aus Tansania die vielen schönen Erinnerungen, Erfahrungen, Anekdoten und auch Kuriositäten durch den Kopf, welche wir natürlich auch gerne den neugierigen Bewerberinnen erzählten.
Am nächsten Morgen standen nach zwei kurzen Einheiten die Zeichen bereits wieder auf Abschied. Jeder versuchte sich noch einmal gut zu präsentieren, um dann ins Ungewisse wieder nach Hause zu fahren, manch einer mit positiven Gefühl, andere vielleicht eher mit einem skeptischen Blick darauf, dass man sich ja vielleicht nicht überzeugend präsentiert haben mag.
Es folgte nach der Abreise eine unerwartet lange und schwierige Diskussion über die vielen unterschiedlichen Bewerber und die bestmöglichste Besetzung für die Projekte und dafür, welche der Bewerber wohl am besten zusammen passen. Bei elf Personen (neun Ehemaligen und drei Vorständlern) kam es natürlicherweise zu unterschiedlichen Sichtweisen und Erfahrungen; aber schlussendlich haben wir die Auswahl im Konsens getroffen.
Wir dürfen nun voller Freude folgende Freiwilligen für die nächste Generation bekannt geben:
An der RUCO werden Friedrich Weise und Felix Bühler ihren Dienst verrichten. Friedrich hatte die weiteste Anreise: er kam nämlich aus dem Erzgebirge und musste am Morgen schon um drei Uhr aufstehen, um um fünf Uhr in Leipzig den Zug zu bekommen, um pünktlich um zwölf in Geldern zu sein. Felix kommt aus Stuttgart, genauer gesagt aus Uhlbach, wo auch Robert zu Hause ist, der momentan an der Pandahill Secondary School seinen Dienst verrichtet. Felix hat aber nicht über diese Connection von uns erfahren, sondern durch die weltwärts-Stellenbörse.
Bereits letztes Jahr hatten wir Daniel Rösch, einem Bewerber auf eine der Schreinerstellen versprochen, dass wir ihm zwar 2012 nicht nehmen, wohl aber 2013. Er konnte diesmal also ganz entspannt am Auswahlseminar teilnehmen. Um seine künftigen Mitstreiter kennen zu lernen, hatten wir ihn dennoch wieder eingeladen, und er ist auch gerne gekommen. Bemerkenswert ist, dass von seiner Berufsschule schon drei Schreiner zu uns gestoßen sind. Es muss dort wohl sehr engagierte Lehrer geben, die uns immer wieder jungen Menschen empfehlen.
Die andere Stelle in der Schreinerei wird Aline Westenberger aus Kelkheim im Taunus übernehmen, die in diesem Sommer ihre Schreinerausbildung sehr erfolgreich beendet hat. Für sie stand es schon länger fest, dass sie eine Zeit im Ausland verbringen wollte. Durch Zufall ist sie im Internet auf uns gestoßen und war sofort Feuer und Flamme!
Der Dritte im Bunde in Kilolo wird Benedikt Stute aus Werl sein. Er wird an der dortigen Secondary School unterrichten, uns zwar vorwiegend Mathe, weil dort der Bedarf sehr groß ist. Auch wird er nachmittags im Kinderdorf Nachhilfeunterricht geben und den Schreinern und Hausmüttern Englisch beibringen.
Für unsere neuen Stellen an der Ipogolo Secondary School in Kitwiru und im dortigen Kinderdorf haben wir Caroline Ohlendorf und Jakob Rockenbauch ausgewählt. Caroline kommt aus Bremen. Sie ist die vierte Freiwillige aus diesem kleinen Bundesland, das somit sehr gut bei uns repräsentiert ist. Jakob hingegen kommt vom Niederrhein, nämlich aus Kranenburg. Es ist vorgesehen, dass Caroline vorwiegend Mathematik und Biologie unterrichtet und Jakob den Umgang mit dem Computer. Amani bemüht sich, dafür zu sorgen, dass sowohl das Kinderdorf, als auch die Schule ans öffentliche Stromnetz angeschlossen werden. Wir sind zuversichtlich, dass das im kommenden Sommer alles über die Bühne gegangen ist, ansonsten würde Jakob dort auch Mathematik oder Physik unterrichten.
Wir hatten den Bewerber/innen bis zum Mittwoch nach dem Auswahlwochende Zeit gegeben, noch einmal in Ruhe darüber nachzudenken, ob man denn wirklich einen solchen Dienst bei Amani antreten wolle. Alle 17 Bewerber/innen wollten das! Die sieben Glücklichen, die wir ausgewählt haben, haben wir am Donnerstag angerufen, die anderen haben per Mail erfahren, dass sie leider nicht dabei sind.
Da es ein wirklich knappes Rennen war, wünschen wir ihnen, dass sie bei einer anderen Entsendeorganisation zum Zuge kommen und ihre Pläne für ein Jahr in Afrika dort verwirklichen können!
Tobias Ruby / Ulrich Siepe