08. August 2015 | Kilolo
Ferienbesuch in Kilolo
Das Kinderdorf in Kilolo ist nicht ganz so ausgestorben, wie es in Kitwiru ist. In diesen Ferien waren ca. 20 jüngere Kinder dort, die kaum mehr Kontakte zu Familienangehörigen haben, oder dort nicht für einen längeren Zeitraum bleiben können. Und besonders viele der älteren Kinder, die so zwischen 15 und 20 Jahre alt sind, bleiben die Ferien größtenteils im Kinderdorf. Sie kommen von weit entfernten Schulen und leben während Schulzeit in den Hostels dort, oder es ging für drei der Jungs weiterhin jeden Tag zur Schule, damit sie besser auf die Abschlussarbeiten vorbereitet werden konnten.
Während ich zwar selbst in den Ferien auf Reisen war, bekam ich dann doch Heimweh und schaute einmal im Kinderdorf vorbei. Dort wurde ich zunächst herzlichst von Mama Diana begrüßt, einer der beiden Mamas, die zu dieser Zeit im Kinderdorf waren, und auf eine heiße Milch eingeladen. Währenddessen erzählte sie von zu Hause und ich von meiner Reise.
Da nun nur so wenige Kinder da waren, hatte ich mehr Möglichkeiten, mich um einzelne zu kümmern, so dass Telesia, die im Januar zur Schule gekommen ist, und ich alle möglichen Schriftzüge suchten, die sie lesen konnte. Später machten wir dann auch ein paar Schreibübungen, und das ging dann schnell in ein allgemeines Malen mit vielen Kindern über.
Später nutzten wir dann mal meine deutschen Utensilien und knüpften Loomarmbänder. Für die Ferienkinder hatte ich zum Glück genug, die anderen warten nun auf Nachschub der neuen Freiwilligen aus Deutschland. Das Knüpfen der Armbänder wurde sowohl von Mädchen als auch von den Jungs begeistert wahrgenommen, und viele haben das Armband dann noch ein oder zwei mal wieder aufgemacht, um es neu zu knüpfen und Farben auszutauschen.
Aus meiner eigentlich geplanten Pause wurde dann auch nichts, da mir die Kleineren nachliefen. Auch hier verwendete ich dann ein paar Mitbringsel meiner Eltern, und wir schauten Wimmelbücher an und suchten verschiedene Gegenstände. Dazu gesellten sich dann Joseph Ludege, Gidens und Dickson, die älteren Jungs, so dass ich ihnen in den Büchern z.B. eine deutsche Küche zeigen konnte.
Dann war aber auch genug Ruhezeit verstrichen, und es wurde Zeit, sich wieder zu bewegen. Also holte ich unsere Kilolo-Musikbox und meinen Laptop heraus und wir starteten eine kleine Tanzsession. Während es dann immer dunkler wurde, veranstalten wir mit vielen der älteren Jugendlichen eine kleine Party zur tansanischen Diskomusik, und besonders Gidens und Dickson (21 und 20 Jahre) waren sehr begeistert dabei, ihre Tanzkünste zu zeigen, aber auch ein bisschen Standardtanz von mir zu lernen, während Joseph und Florian, die durch ein wenig Computerunterricht schon an den Laptop gewöhnt waren, die DJs spielten. Auch die Kleinen kamen schnell herangeströmt, und wir hatten sehr viel Spaß zusammen.
Dann ging es zum Abendessen, und später wurde dann noch in gemütlicher Lagerfeuerrunde mit Gidens, Dickson und Sinaid über Unterschiede in deutschen und tansanischen Beziehungen diskutiert. Da ja Ferien waren, gingen wir alle etwas später ins Bett, und am nächsten Morgen ging es nach einem kleinen Hausputz dann für mich auch schon wieder in die Stadt.