05. Mai 2017 | Freiwilligendienst
Mit der RUCU nach Mwanza
Seit einiger Zeit verbringe ich jeden Abend nach der Arbeit beim Sportangebot der Universität. Es gibt ein Netball-, Volleyball- und Fußball-Team an der RUCU, die entweder auf dem gepflasterten Platz an der Uni, oder auf einem Fußballplatz in der Umgebung trainieren. Für mich bietet es die ideale Möglichkeit, Freunde zu treffen, Kontakte herzustellen, Kisuaheli zu sprechen und mich nebenbei auch noch sportlich zu betätigen.
Nun hatten die Teams eine wichtige Meisterschaft zwischen den einzelnen katholischen Universitäten in Tansania. Sie fand in der Woche nach Ostern in Mwanza statt. Da sich dies nach einem kleinen Abenteuer anhörte, war ich sofort dabei. Bedingt durch unser Seminar musste ich jedoch nachkommen, erreichte aber nach einer 17-stündigen Busfahrt sehr gut die zweitgrößte Stadt Tansanias, welche am Lake Victoria liegt.
Das Turnier war äußerst erfolgreich. Auch wenn die Volleyballer ihr Ziel nicht erreichten, trumpften die Fußballer und Netball-Spielerinnen mächtig auf. So erkämpften sich die Netballerinnen das Spiel um den dritten Platz, was sie letztendlich konkurrenzlos gewannen. Die Fußballer spielten sich im Halbfinalspiel auf einem einfachen Bolzplatz einen Krimi an Fußball zusammen. Nach einer unverwandelten großen Tor-Chance, lagen sie im entscheidenden Elf-Meter-Schießen auch noch von Anfang an zurück. Ich saß währenddessen mit den anderen RUCU-Teams am Spielfeldrand in einer spannungsgeladenen Atmosphäre. Einige Zuschauer von uns stellten sich in einem Kreis zusammen, legten die Hände aufeinander und beteten für den Sieg des Teams. Mit Erfolg. Nach einigen angespannten Sekunden des Daumen-Drückens und Mitfieberns, drehte die Mannschaft das Ergebnis und gewann mit 6:5 das Halbfinalspiel.
Im Finale spielten die Spieler sogar im Stadion der Stadt, was mit seiner grünen Rasenfläche, großer Tribüne und Netzen im Tor eine ganz andere Qualität hatte. Die Finalspiele wurden alle zeitgleich ausgetragen, so dass wir auch das spannende Netballspiel sahen. Dennoch galt unsere Aufmerksamkeit eindeutig dem Fußballfinale. Als das erste Tor für unser Team fiel, war die Freude kaum zu bremsen. Die Freudengesänge für das eine Tor verklangen erst eine Viertelstunde später. Dementsprechend euphorisch war die Stimmung, als der Schiedsrichter das Spiel abpfiff und unser Team als Sieger mit 2:1 Toren aus der Partie ging.
In einem Siegeszug liefen wir ausgelassen singend über das Feld und feierten den Erfolg der Netballerinnen und Fußballer, als die Abendsonne das Stadion nach einem langen Tag in orange-farbenes Licht hüllte.
Nach einem weiteren Tag in Mwanza, der zur Entspannung und zum Kennenlernen der wunderschönen Stadt diente, stand die Heimreise bevor. Diesmal fuhr ich zusammen mit den Sportlern und Organisatoren der Uni, so dass die Fahrt sehr unterhaltsam und abwechslungsreich wurde.
Auch wenn die wegen der Entfernung lange Busfahrt es eindeutig in sich hatte, war der Trip ein voller Erfolg. Für mich war es eine tolle Erfahrung, die Sportteams meiner Universität anzufeuern, mit meinen Freunden dort dem Sieg entgegen zu fiebern und nebenbei eine weitere Stadt in Tansania zu sehen.
Lucca Mattheus