Beate schreibt an ihre Kindergruppe

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Seit Anfang August verbringe ich meinen weltwärts-Freiwilligendienst für den Amani Kinderdorf e.V. in Tansania. Unter der Woche lebe ich im Kinderdorf Kilolo. Dort leben 102 Kinder, von denen viele ihre Eltern verloren haben. In einem der sechs Häuser für die Kinder wohnen ungefähr 15 Kinder auf drei Zimmer aufgeteilt. Außerdem wohnen da auch zwei Mamas, die sich um die Kinder, das Haus und das Essen kümmern. So kochen die Mamas jeden Tag für die Kinder. Morgens gibt es Uji (Hirsebrei), nach der Schule gibt es Ugali (Maisbrei) mit Bohnen und etwas Spinatähnliches, abends gibt es oft das gleiche. Die Kinder sind alle unterschiedlich alt und helfen viel mit. Nach der Schule und vor allem abends bleibt aber auch immer genug Zeit zum Spielen und Tanzen. Spielen heißt meist Fangen, Fußball, oder Klatschspiele spielen. Auch Seilspringen und im Sand spielen mögen gerade die jüngeren Kinder sehr gern. Ich spiele sehr gerne mit ihnen Klatschspiele, bringen ihnen die aus Deutschland bei und lerne selber neue dazu. Die großen Mädels sind von meinen langen Haaren sehr begeistert und machen mir gerne Zöpfe, schaffen es dabei auch meistens den Zopf ohne Zopfgummi zu befestigen.

 Ich wohne in einem eigenen Haus etwas abseits zusammen mit zwei Jungs, die auch aus Deutschland kommen und in der Schreinerei im Kinderdorf arbeiten. Unser Haus ist sehr schön, aber zuerst musste dort sauber gemacht werden. Mein Zimmer habe ich schon gemütlich eingerichtet.
Wenn es passt, essen wir drei zusammen mit Mama Erica, der Leiterin des Kinderdorfs.
Es kocht immer ein Haus für uns und so ist das tägliche Ugali nicht zu meinem Lieblingsessen geworden.  Wir freuen uns immer sehr, wenn es mal Reis oder Erbsen gibt und wir am Wochenende in der Stadt sind, selber kochen und auch mal essen gehen.
In der Schule ist es zurzeit noch etwas chaotisch, weil einige Lehrer gehen, die Praktikanten nun auch bald wieder verschwinden und unsere Schulleiterin die letzten Tage unterwegs war. Aktuell unterrichte ich vier Stunden Englisch in Form 1. Form 1 ist die erste Klasse auf der weiterführenden Schule, entspricht aber der 8. Klasse bei uns. Mit denen lese ich ein Buch, aber es fällt ihnen noch sehr schwer Englisch zu verstehen, so dass es sehr mühsam ist, ihnen den Text nahe zu bringen. Dann gebe ich noch der Form 2 (also ungefähr bei uns die 9. Klasse) Geographieunterricht. Auch das unterrichte ich auf Englisch, denn eigentlich soll auf der weiterführenden Schule der gesamte Unterricht auf Englisch geführt werden. Die Schüler der Form 2 verstehen das Englisch schon besser und es macht mir sehr viel Spaß. Gerade wiederholen wir die letzten 2 Jahre, da bald eine wichtige Arbeit ansteht. Insgesamt habe ich im Geographieunterricht das Gefühl, dass die Schüler hier in Tansania viel mehr als in Deutschland lernen.
Nach einer Unterrichtsstunde tut mir meistens der Arm weh, denn die Schüler haben keine Bücher oder so, so dass ich alles an die Tafel schreiben und malen muss und die Schüler das dann abschreiben. So brauche ich zum Vorbereiten des Unterrichtes auch immer viel Zeit, da es nicht so gute Bücher und Materialien wie in Deutschland gibt.
Die Lehrer sind super lieb, und ich habe in den Pausen und beim gemeinsamen Mittagessen immer sehr viel Spaß mit ihnen. Vor allem wenn sie deutsch lernen wollen und ich ihnen z.B. „guten Morgen, guten Mittag und guten Abend“ beibringe, gibt es immer viel zu lachen, genauso wenn ich versuche meine Kisuahelikenntnisse anzubringen.

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Die einfachen Alltagssituationen, wie ein Taxi zu rufen oder Essen zu bestellen kann ich schon gut auf Kisuaheli, die Sprache, die hier gesprochen wird. Auch mit den kleinen Kindern klappt es super, aber so richtig unterhalten, kann ich mich noch nicht und würde ich aber sehr gerne. Da muss ich aber noch viel lernen.
Das Taxi besteht vor allem in Kilolo aus Motorradfahrern, die uns zuverlässig, schnell und günstig überall hinbringen. Da habe ich auch schon meine Lieblingsfahrer gefunden.

Ansonsten gebe ich noch einem Schreinerlehrling in Mathe und Englisch Nachhilfe und spiele mit den Kindergartenkindern, wenn ich früh genug aus der Schule komme. Oder ich wasche meine Wäsche, denn das ist mit Hand auch sehr zeitaufwändig Mittlerweile sind nun unsere Vorgänger nach Hause geflogen, und seitdem ist es sehr viel ruhiger geworden. Das tut auch ganz gut, aber es war sehr schön mit denen und so viel Trubel um sich herum zu haben.

Die Wochenenden verbringe ich meistens in der Stadt und habe dort Sprachkurs, kann einkaufen und lecker essen gehen.  In der Stadt Iringa haben wir ein großes Haus für unsere Freiwilligen.
Ich habe hier schon einige bunte Tücher gekauft und lasse mir gerade einen Rock und ein Kleid schneidern. Das ist hier sehr günstig und wir haben eine liebe und gute Schneiderin gezeigt bekommen.