07. November 2014 | Kilolo
Seit vier Monaten als Schreiner in Kilolo – 2014
Seit vier Monaten leben wir nun im Amani-Kinderdorf in Kilolo und arbeiten zusammen in der nahegelegenen Schreinerei, welche zum Kinderdorf gehört.
In Deutschland haben wir unabhängig von einander den selben Traum gehabt, nämlich ins Ausland zu reisen und dort unserer Berufung nachzugehen. Darum machten wir uns auf die Suche und wurden bei Amani Kinderdorf e.V. sehr schnell fündig: für dreizehn Monate nach Tansania, dort leben und arbeiten. Unser Wunsch war es, eine neue Kultur kennen zu lernen und auch gerne eine neue Sprache zu erlernen, viele neue Freunde zu finden, aber auch unsere handwerklichen Fähigkeiten im Austausch mit den Einheimischen zu erweitern.
Der Tagesablauf hier ist dem in Deutschland ziemlich ähnlich. Wir stehen jeden Morgen auf, gehen arbeiten, das Mittagessen bekommen wir im Kinderdorf, und nach Feierabend gehen wir unseren Freizeitbeschäftigungen nach. Diese sind im Amani-Centre Kilolo sehr unterschiedlich. Meist beschäftigen wir uns mit den Kindern des Kinderdorfs. Sobald wir unsere Füße vor unser Haus setzen, kommen schon die ersten Kinder, um Fußball zu spielen, zu singen oder zu tanzen.
In der Schreinerei arbeiten wir zusammen mit fünf Tansaniern: Rogatus ist unser Chef, Bosco und Patrick sind die zwei Gesellen, und unsere zwei Azubis sind Shedy und Stan.
Mit unserem Team stellen wir alles her, was zum Schreinerhandwerk gehört. Hier kann es sich um Fenster, Türen, Schränke, Tische und Stühle handeln; eigentlich gibt es nichts, was wir nicht bauen. Im Allgemeinen unterscheidet sich die Arbeit zu der in Deutschland nicht groß, dennoch verarbeiten wir ausschließlich Massivholz, stellen unsere Produkte mit klassischen Holzverbindungen her und arbeiten hier mit einem alten, aber guten Maschinenpark.
Die alten Maschinen müssen oft gewartet werden, und außerdem fallen nicht selten Reparaturarbeiten an, die wir selber bewältigen müssen, da die Maschinen existenziell für die Schreinerei sind. Und dann ist da noch der Strom, welchen wir aus dem nahegelegenen Wasserkraftwerk bekommen. Jedoch ist dieser oft zu schwach für unsere großen Maschinen. So ist man immer im stetigen Kontakt zu seinen Kollegen, dass nicht zu viele Maschinen gleichzeitig laufen.
Die Arbeit, vor allem hier zu leben, macht uns wirklich Spaß, denn jeder Tag ist eine neue kleine Herausforderung für uns. Wir merken, wie wir an unseren Aufgaben wachsen, vor allem da wir hier in Tansania viele Aufgaben übernehmen, die teilweise neu für uns sind, wie zum Beispiel unserem Chef Rogatus bei der Buchhaltung zu helfen.
Wir freuen uns sehr, dass uns diese Chance gegeben wurde, und wir sind sehr gespannt, was die kommenden Monate noch mit sich bringen.
Paul Schicke und Nikolas Eisele